Grimma (rd). Wenn an einem Sonntagmorgen im Grimmaer Rathaus
bereits um acht Uhr Licht brennt, dann ist dies ein untrügliches Zeichen
dafür, dass sich die Philatelisten aus der Region ein Stelldichein
in dem altehrwürdigen Gemäuer geben. Gestern war dies zum ersten
Mal in diesem Jahr der Fall. Auf Einladung des Philatelistenvereins Grimma
1887 hatten sich knapp 30 Sammlerfreunde trotz gefährlich glatter
Straßen ins Auto gesetzt und sich auf den Weg in die Muldestadt gemacht.
"Wir sind ein Treff für alle Briefmarkenliebhaber in der Region, unsere
Mitglieder kommen neben Grimma aus dem Wurzener Raum, aus Naunhof und aus
Bad Lausick", so der 1. Vorsitzende Stefan Lehn. Dabei sei es in den vergangenen
Jahren gelungen, den Mitgliederbestand konstant bei rund 25 zu halten,
wenngleich der Altersdurchschnitt bei hohen 63 Jahren liege.
Immerhin konnte er in Person von Matthias Kupsch zumindest etwas gedrückt
werden. Denn der Wurzener ist nicht nur das neueste, sondern mit seinen
35 Jahren zudem das jüngste Mitglied des Vereins. "Ich habe bereits
als Kind Briefmarken gesammelt, mich dann viele Jahre nicht mehr mit diesem
Hobby beschäftigt und jetzt sozusagen mein Comeback gefeiert", sagt
der Ringelnatzstädter. Dabei reize ihn an der der Philatelie vor allem
der Aspekt, mit einem überschaubaren Einsatz von Geldmitteln eine
wertvolle Sammlung aufzubauen. Und über die entsprechenden Finanzen
müsse laut Stefan Lehn prinzipiell nach wie vor jeder verfügen,
der sich der Philatelie widme: "Die klassischen Ländersammler werden
nicht zuletzt deshalb immer seltener, weil das Sammeln dieser Gebiete heute
kaum noch bezahlbar ist."
Mit Lupe und Pinzette: Andreas Icke (r.) inspiziert die Sammlung von Matthias Kupsch. Foto: Roger Dietze
LVZ Muldental 14. Februar 2011
Anmerkung: Matthias Kupsch ist ein Nitzschkaer